KERAMIK VARGA   FOTOS AUS DER WERKSTATT

Hier sind einige schöne Fotos aus unserer Keramikwerkstätte, mit dem herrlichen großen Brennofen. Meine Großmutter Ida hat Vasen mit der Hand gebaut, meist in Bandtechnik, nicht gedreht. Ihre archaischen Formen waren für die Fünfziger- Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts hochmodern, und wurden von einigen Kennern in großer Zahl gesammelt. Ihre durchbrochenen Lampenfüße sowie ihr Service mit gelber Glasur wurden zu einem Begriff. Die Formensprache geht sicher auf ihre ostungarischen Wurzeln zurück; ihr Vater war Zimmermann, und mußte noch die ländlichen Backöfen und soger ganze Häuser aus Lehm mit der Hand aufbauen. Sie selbst hat am Anfang des Jahrhunderts in Budapest bei den damals bekanntesten Bildhauern studiert - offenbar war das für Frauen dort viel früher möglich, als in Wien.
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Mein Onkel, der Bruder meiner Mutter, Johannes, entwickelte die Glasuren. Es existieren noch hunderte Glasurproben, schön aufgeklebt und nummeriert auf Kartons. Auch war er es, der mitunter Gefäße drehte, doch tat er dies gleichsam in Nachfolge des ältesten Bruders, Michael, der darin schon in jungen Jahren ein Meister war, in Ungarn in Töpferdörfern seine Meisterschaft erlangte, und in Wien an der Kunstgewerbeschule (nunmehrige Universität für Angewandte Kunst) studierte. Er ist im 2. Weltkrieg, mit 23 Jahren, verschollen.
Unten: Zwischen alten Briefen fand ich ein Mäppchen mit Negativen. Zu unserer Überraschung waren dabei Fotos des ältesten Bruders, Michael; darunter ein solches an der Töpferscheibe. Offenbar wurde das linke wegen der Doppelbelichtung nicht abgezogen - als zweites Bild sieht man eine ephemere Variante des rechten Bildes.
Meine Mutter Angela beteiligte sich an der Familienproduktion nur soweit - auch wenn man sie hier beim Drehen sieht - als daß sie ornamentale Strukturen in die glasierten, engobierten oder rohen Gefäße meiner Großmutter ritzte. Davon ist hier ein Foto zu sehen. Ansonsten nützte sie die Werkstätte, um die Teile für ihre großen, fast architektonischen Aufträge zu brennen, für deren Aufbau hatte sie eine eigene Werkstatt.

 

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